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Die Romita
Ein einsamer, stiller, hochgelegener Ort (800m), reich an Geschichte, Kultur, Spiritualität und Naturschönheit. Eine weiße Insel inmitten von grünen Wäldern. Franziskus von Assisi hat 1213 an diesem Ort verweilt, die uralte Kapelle im Wald renoviert und einen kurzen Text verfasst („Exhortatio ad laudem Dei“), welcher den Sonnengesang vorwegnimmt. Die Romita (=einsamer Ort), ursprünglich L’Eremita (=Eremitage, Einsiedelei), war 650 Jahre lang ein Franziskanerkloster, dann über 130 Jahre verlassen und zur Ruine verfallen. 1991 wurde sie von Bruder Bernardino wiederentdeckt und unter seiner Leitung von tausenden Freiwilligen wieder aufgebaut. Heute erstrahlt sie in ihrem ursprünglichen Glanz. Dieser besondere Ort liegt zwischen Rom (110 km) und Assisi (70 km); 30 km von Spoleto, 15 von Terni, 10 von Acquasparta und 6 km von Cesi entfernt.
Was will die Romita?
In einem Klima der Herzlichkeit und des Vertrauens möchte sie Menschen offen empfangen und beschenken. Wir haben die antiken Mauern wieder aufgebaut, um sie mit Menschen, Ideen und Taten zu füllen. Aufgrund ihrer langen Geschichte lädt sie zu einer Spiritualität und einem Lebensstil ein, die sich auf Franziskus berufen. Im Gegensatz zu einer von Lärm, Stress, Überfülle, Gottesvergessenheit, Konkurrenz, menschenunfreundlichen Wirtschaft und Zerstörung der Natur geprägten Gesellschaft will die Romita zu einem Programm der Stille und des Schweigens, des Betens, der Besinnung, der Ruhe, der körperlichen Arbeit, des einfachen Lebens, der solidarischen Gemeinschaft, der Verbundenheit mit der Natur und des Zusammenlebens mit Tieren einladen. Ein Leben in und mit der Natur. Ein alternativer Lebensentwurf gegen den Trend der Zeit. Denn: „Nur tote Fische schwimmen nicht mehr gegen den Strom.“
Viele junge und jung gebliebene Freunde haben zum Wiederaufbau beigetragen. Zur Ehre Gottes, damit viele Menschen Ihn auf diesem heiligen Berg loben – aus Liebe zu Franziskus, der an diesem einmaligen Platz gebetet und gearbeitet hat; zum Nutzen und zur Freude der Menschen, die nach Ruhe, Selbstfindung und Stärkung suchen. Die renovierten Gebäude werden mit Menschen, Ideen und Taten gefüllt. Die Romita nimmt Menschen aus verschiedenen Nationen, Sprachen und Kulturen auf und teilt mit ihnen die antiken Räume und die herrliche Landschaft. In der Abgeschiedenheit, durch das Schweigen und das Beten kann jeder auf die Fragen eingehen: „Wer bin ich? Was brauche ich? Was will ich? Wo stehe ich? Wo soll ich hin?“. Auf den Spuren des Franziskus können wir zu Jesus Christus finden, „dem Licht, dem Weg, der Wahrheit und dem Leben“ und Ihn in unserer Bereitschaft zur Hingabe lieben. Geist und Herz erholen sich.
Das Programm der Romita lebt im Rhythmus von Gebet und Arbeit, von Theologie und Ökologie, von Gottesdienst und Tischgemeinschaft, von Natur und Kultur, von Stille und Musik, von Aktion und Kontemplation. Es ist eine Schule für das Leben: durch das Teilen von Zeit und Raum lernen wir miteinander, voneinander und füreinander zu leben, d.h. wir sind alle auf dem Weg, den Sinn des Lebens zu erfüllen.
Tagesablauf
Wecken (mit Musik) vor dem Sonnenaufgang. Eine halbe Stunde später kommen wir zum Morgengebet in der Kirche zusammen und gehen dann gemeinsam zum Frühstück, das wir immer in Stille einnehmen – als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber der Schöpfung und als Kraftquelle für den Tag. Nach dem Frühstück besprechen wir den Tag und die Arbeiten für den Vormittag (Garten, Wald, Küche, Hausarbeit), bis wir zum gemeinsamen Mittagessen um 13.00 Uhr wieder zusammenkommen. Der Nachmittag dient der Ruhe und Besinnung – zum Ausruhen, Lesen, Schreiben, Wandern. Die Glocke ruft und versammelt um 19.30 Uhr zum Abendgebet. Im Anschluss finden wir uns zum gemeinsamen Abendessen zusammen. Der Mittwoch ist Fastentag. Fasten nicht als Gebot, sondern als Angebot; nicht als Vorschrift, sondern als Vorschlag. Was an diesem Tag gespart wird, bekommen Kinder in Not. Somit ist ein Tag auf der Romita gefüllt mit Zeiten des Betens und der Besinnung (vor dem Frühstück und vor dem Abendessen, an Sonn- und Feiertagen auch vor dem Mittagessen), der Arbeit, der Musik, der Freizeit und der gemeinsamen Mahlzeiten, die oft im Schweigen eingenommen werden, um die Aufmerksamkeit füreinander einzuüben.
Wer kommen kann
Alle sind willkommen (Junge, Alte, Familien mit Kindern, Gläubige, Agnostiker, Christen, Atheisten, Freigeistige) – unter der Bedingung, dass sie überzeugt (oder mindestens neugierig), gerne und frei an diesem Programm teilnehmen und sich respektvoll gegenüber der Schöpfung und all’ ihren Geschöpfen, der Romita und ihren Bewohnern verhalten, egal ob Mensch, Tier oder Pflanze. Das Leben hier oben ist einfach und schlicht.
Wer auf die Romita kommt, übernimmt Verantwortung in der Gemeinschaft.
Deswegen respektiere:
- die Zeiten der Ruhe (15.00 – 19.00). Nutze deine Zeit auf der Romita, um dir der
Kraft der Worte bewusst zu werden. Die Romita ist kein Ort leerer Worte. - Der gesamte innere Klosterbereich ist ein besonderer Ort. Die Kapelle und die
Kirche sind Orte der Stille. Wenn die Glocke ruft, gehen wir in Stille zum Gebet,
nicht nur um uns zu versammeln, sondern auch um uns innerlich zu sammeln. - Der Bereich unter der Libanon-Zeder ist ein geschützter Bereich. Hier finden auch
unsere Hunde ihre Ruhe. Störe sie nicht! Sie bewachen die Romita liebevoll. Im
Wald leben: Wildschweine, Stachelschweine, Marder, Dachse, Füchse und Wölfe. - Die Mahlzeiten nehmen wir gemeinsam ein. Das Frühstück immer in Stille. Oft
auch das Abendessen. Stille bedeutet nicht leise zu sprechen, sondern nicht zu
sprechen. Die Körpersprache: Mimik und Gestik, Blicke, Handbewegungen und
ein Lächeln sagen mehr als tausend Worte. - Unsere Hunde sind kein Spielzeug! Sie leben frei und im Rudel. Berühre sie nur,
wenn sie selbst zu dir kommen. Gebe den Hunden niemals Futter. - Wir haben ein klug ausgedachtes Wassersystem aus der Zeit der Brüder. Zisternen sammeln das kostbare Regenwasser zum Kochen, Waschen, Duschen und für die Toilette. Gehe sorgsam mit Wasser und Reinigungsmitteln um.
- Im gesamten inneren Bereich der Romita ist das Rauchen nicht erwünscht.